Endgültiger Abschied und Ausblick

Lange stand das Netter Gemeindezentrum nach der Entwidmung im Herbst 2017 leer, nun fand am 19. April 2021 die offizielle Übergabe mit dem Bauunternehmer Lorenz statt. Schon kurz danach begannen die Abrissarbeiten. Ein schmerzlicher Anblick für alle, die dem Gebäude verbunden waren und die mit diesem Ort schöne Erinnerungen verbinden. Es tut weh, zuzusehen, wie das zerstört wird, was für viele Menschen eine lange Zeit Heimat war.

Zugleich bin ich sehr dankbar, dass die katholische Gemeinde es ermöglicht hat, dass aus dem Ende ein neuer Anfang werden konnte. So haben wir mit unseren Gruppen und Angeboten nur ein paar Straßen weiter im katholischen Gemeindehaus, im ehemaligen katholischen Pfarrhaus und in der katholischen Kirche eine neue Heimat gefunden. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen, das hat es leichter gemacht, sich in den neuen Räumen einzuleben. Und aus dem räumlichen Miteinander ist an einigen Stellen auch ein gemeinsames Arbeiten mit neuen ökumenischen Angeboten geworden.

Auch viele liebgewonnene Dinge haben einen neuen Ort gefunden. So ist das Kreuz aus dem Kirchsaal nun Teil des Trauerparcours auf den Evangelischen Friedhof. Die Küche wird in unserem neuen Jugendtreff genutzt. Manches, wie der Lichterbaum, fand in der katholischen Kirche einen neuen Platz. Andere Dinge, wie die Kirchenfenster, wurden ausgebaut und zunächst eingelagert. Und unsere Glocken werden demnächst im katholischen Kirchturm läuten.

Was tröstet ist auch der Ausblick auf die weitere Nutzung des Geländes an der Donarstraße. Es wird darauf eine achtgruppige evangelische Kita entstehen. Eine gute Nachricht für Eltern, die gerade in Nette oft Probleme haben, einen Kitaplatz für ihr Kind zu finden. Außerdem werden zwei Wohngebäude mit 28 öffentlich geförderten Wohnungen errichtet. So kann nach dem Abbruch auch dort wieder etwas aufgebaut werden, was kleinen und großen Menschen Heimat gibt.

Renate Jäckel
Stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende